Nachwuchsförderung: 40 Teilnehmer aus der Region beim Streicher-Workshop des Philharmonischen Vereins im Mühlenforum
“Das ist das Schwerste, was ich bisher gespielt habe”, sagt Paul von Mach aus Kleinostheim beim Streicherworkshop im Glattbacher Mühlenforum. Zusammen mit rund 40 jungen Musikern und einigen Erwachsenen hat der Zwölfjährige gerade die “Siciliana” von Ottorino Respighi geprobt.
Das streckenweise sehr anspruchsvolle Stück klingt trotzdem schon vielversprechend. Denn der Dirigent und Kursleiter Arndt Heyer aus Frankfurt kann prima motivieren und erklären. Zum Beispiel, wie man die vertrackten Läufe in Respighis berühmter Suite im alten Stil hinkriegt. Man teilt die komplizierte Tonfolge einfach in mehrere Teile und übt erst mal die Bruchstücke. “Jetzt noch die zwei Sechzehntel vorne dran”, sagt der frühere Geiger im HR-Sinfonieorchester, Heyer, der inzwischen als Rundfunkjournalist arbeitet. Schon klingt die Passage passabel. “Nur Mut, ihr macht das gut”, lobt Heyer die Musiker. Nachdem “das ganze Chaos” nun vorbei sei, nehme man sich das Pianissimo vor. Erst die Celli, dann die Bratschen und am Schluss die Geigen. Die einzige Kontrabassistin, Kaya Müller aus Obernburg, hat erst mal Pause. Auf dem Notenblatt der Zehnjährigen für das nächste Stück, Leroy Andersons “Syncopated Clock”, hat ihr großer Bruder den Titel korrigiert zu “psychopated”: Aus der synkopierten wird eine verrückte Uhr. Auch nicht verkehrt.
Es ist der neunte Streicherworkshop des Philharmonischen Vereins Aschaffenburg nach zwei Jahren Corona-Pause und zum ersten Mal im Glattbacher Mühlenforum. Als Tutorinnen mit von der Partie beim dreitägigen Probenwochenende – plus öffentlichem Abschlusskonzert in der Aschaffenburger Christuskirche – sind die Musikerinnen Gisela Schneider und Cordula Wildenhain. Beide unterrichten an der städtischen Musikschule Aschaffenburg. Von dieser Schule mit Außenstelle in Großostheim stammen die meisten Teilnehmer im Alter zwischen 10 und 18 Jahren. Außerdem machen Kinder und Jugendliche aus Karlstein und Alzenau mit. Der 13-jährige Aren Manassian ist eigens aus Darmstadt gekommen, wo er die Musikakademie besucht. Der Großteil der Teilnehmer hat noch nie in einem Orchester mitgemacht. “Es ist schön, mit anderen Leuten zu spielen”, meint Fe Trenker aus Aschaffenburg. Die Zehnjährige besucht das Aschaffenburger Dalberg-Gymnasium. Der Workshop mache ihr viel Spaß, erzählt Fe. Sie habe schon viel gelernt.
Immer noch etwas dazulernen könne man auch als Erwachsener, meint Gerd Sbanski aus Schöllkrippen. Der 70-Jährige spielt Bratsche in der Orchestervereinigung Aschaffenburg und im bayerischen Juristenorchester. Er finde es ganz toll, wie der Dirigent auf die jungen Menschen eingehe, ohne sie als Kinder zu behandeln. Er selbst, so Sbanski, nehme dieses Mal Tipps für die richtige Strichtechnik mit nach Hause. “Das vergisst man später auch schon mal.”
Über die Handvoll erwachsener Bratschisten freuen sich die Workshop-Veranstalter besonders. Denn im Philharmonischen Orchester Aschaffenburg seien sie Mangelware, wie in vielen anderen Orchestern auch, meint Carsten Schumacher, der Vorsitzende des Philharmonischen Vereins Aschaffenburg. Sein Stellvertreter Dominik Seidel hat das Catering übernommen. An diesem Samstagnachmittag gibt es Pizzen in Familiengröße, spendiert vom Mühlenforum.
Nach der Pause steht Modernes auf dem Programm. Zackig erklingt Andersons “Syncopated Clock”. Heyer führt mit seiner Geige vor, wie man “von der Steifheit wegkommt”. Der Bogen müsse schnell weg von der Saite, “Kurz, kurz, kurz”. Zum Thema Instrumentenstimmen hat der Dirigent ebenfalls Tipps und eine Ermutigung: “Das ist schwer bis zum Schluss. Sogar der große Dirigent Daniel Barenboim hat das mal gesagt.” Einfach ausprobieren, rät Heyer. “Am Schräubchen drehen, runter oder rauf, bis das der Ton nicht mehr verschwimmt”. Paul, der zum ersten Mal dabei ist, findet das gemeinsame Üben wirklich toll. “Für mich ist das etwas Unvergessliches.”
Quelle Main Echo
Das streckenweise sehr anspruchsvolle Stück klingt trotzdem schon vielversprechend. Denn der Dirigent und Kursleiter Arndt Heyer aus Frankfurt kann prima motivieren und erklären. Zum Beispiel, wie man die vertrackten Läufe in Respighis berühmter Suite im alten Stil hinkriegt. Man teilt die komplizierte Tonfolge einfach in mehrere Teile und übt erst mal die Bruchstücke. “Jetzt noch die zwei Sechzehntel vorne dran”, sagt der frühere Geiger im HR-Sinfonieorchester, Heyer, der inzwischen als Rundfunkjournalist arbeitet. Schon klingt die Passage passabel. “Nur Mut, ihr macht das gut”, lobt Heyer die Musiker. Nachdem “das ganze Chaos” nun vorbei sei, nehme man sich das Pianissimo vor. Erst die Celli, dann die Bratschen und am Schluss die Geigen. Die einzige Kontrabassistin, Kaya Müller aus Obernburg, hat erst mal Pause. Auf dem Notenblatt der Zehnjährigen für das nächste Stück, Leroy Andersons “Syncopated Clock”, hat ihr großer Bruder den Titel korrigiert zu “psychopated”: Aus der synkopierten wird eine verrückte Uhr. Auch nicht verkehrt.
Es ist der neunte Streicherworkshop des Philharmonischen Vereins Aschaffenburg nach zwei Jahren Corona-Pause und zum ersten Mal im Glattbacher Mühlenforum. Als Tutorinnen mit von der Partie beim dreitägigen Probenwochenende – plus öffentlichem Abschlusskonzert in der Aschaffenburger Christuskirche – sind die Musikerinnen Gisela Schneider und Cordula Wildenhain. Beide unterrichten an der städtischen Musikschule Aschaffenburg. Von dieser Schule mit Außenstelle in Großostheim stammen die meisten Teilnehmer im Alter zwischen 10 und 18 Jahren. Außerdem machen Kinder und Jugendliche aus Karlstein und Alzenau mit. Der 13-jährige Aren Manassian ist eigens aus Darmstadt gekommen, wo er die Musikakademie besucht. Der Großteil der Teilnehmer hat noch nie in einem Orchester mitgemacht. “Es ist schön, mit anderen Leuten zu spielen”, meint Fe Trenker aus Aschaffenburg. Die Zehnjährige besucht das Aschaffenburger Dalberg-Gymnasium. Der Workshop mache ihr viel Spaß, erzählt Fe. Sie habe schon viel gelernt.
Immer noch etwas dazulernen könne man auch als Erwachsener, meint Gerd Sbanski aus Schöllkrippen. Der 70-Jährige spielt Bratsche in der Orchestervereinigung Aschaffenburg und im bayerischen Juristenorchester. Er finde es ganz toll, wie der Dirigent auf die jungen Menschen eingehe, ohne sie als Kinder zu behandeln. Er selbst, so Sbanski, nehme dieses Mal Tipps für die richtige Strichtechnik mit nach Hause. “Das vergisst man später auch schon mal.”
Über die Handvoll erwachsener Bratschisten freuen sich die Workshop-Veranstalter besonders. Denn im Philharmonischen Orchester Aschaffenburg seien sie Mangelware, wie in vielen anderen Orchestern auch, meint Carsten Schumacher, der Vorsitzende des Philharmonischen Vereins Aschaffenburg. Sein Stellvertreter Dominik Seidel hat das Catering übernommen. An diesem Samstagnachmittag gibt es Pizzen in Familiengröße, spendiert vom Mühlenforum.
Nach der Pause steht Modernes auf dem Programm. Zackig erklingt Andersons “Syncopated Clock”. Heyer führt mit seiner Geige vor, wie man “von der Steifheit wegkommt”. Der Bogen müsse schnell weg von der Saite, “Kurz, kurz, kurz”. Zum Thema Instrumentenstimmen hat der Dirigent ebenfalls Tipps und eine Ermutigung: “Das ist schwer bis zum Schluss. Sogar der große Dirigent Daniel Barenboim hat das mal gesagt.” Einfach ausprobieren, rät Heyer. “Am Schräubchen drehen, runter oder rauf, bis das der Ton nicht mehr verschwimmt”. Paul, der zum ersten Mal dabei ist, findet das gemeinsame Üben wirklich toll. “Für mich ist das etwas Unvergessliches.”
Quelle Main Echo